B01Kognitive Humandifferenzierung

Das situative Auf- und Abtauchen relevanter Kategorisierungen

Sich zurechtfinden in der Welt…
Ausgangspunkt des Projekts zur kognitiven Humandifferenzierung ist die Annahme, dass Menschen bestrebt danach sind, sich in ihrer sozialen Umwelt zurechtzufinden und Humandifferenzierungen vornehmen, um diese geordneter und vorhersagbarer erscheinen zu lassen. Das spontane Sortieren von Menschen in Schubladen und die Erwartung, dass Exemplare aus einer Schublade sich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten, kann so Komplexität reduzieren.

...aber wie?
Obwohl es bereits zahlreiche Hinweise darauf gibt, dass Kategorien von z.B. Geschlecht, Alter, Ethnizität, etc. so gebildet und genutzt werden, ist weitestgehend offen, welche dieser sich häufig simultan anbietenden Unterscheidungen sich durchsetzt. Unter welchen Umständen blicken Menschen auf eine Ansammlung Anderer durch die Geschlechterbrille, wann sortieren sie primär nach Alter?

Situativer Aufforderungscharakter
Das Teilprojekt untersucht, wie sich kognitive Schemata flexibel den situativen Gegebenheiten anpassen und nimmt drei mögliche Variablen in den Blick, die einen Aufforderungscharakter entfalten können, die eine (oder andere) Form der Unterscheidung zu treffen. Konkret interessieren wir uns für die Verteilung der wahrgenommenen Ähnlichkeit entlang potentieller Unterscheidungsdimensionen (diskrete Klumpen vs. überlappende Mengen), für numerische Mehrheitsverhältnisse (Mehrheit vs. Minderheitsrelationen) und die situativ funktionale Relevanz (hilft mir die Unterscheidung bei einer Entscheidung?).