Pandemische Verletzbarkeit im städtischen Raum. Humandifferenzierung im historischen Seuchenvergleich
Aaron Hock
Der Beitrag untersucht die Rolle von Verletzbarkeit für den diskursiven und praktischen soziokulturellen Umgang mit Seuchen. Dafür fragt er nach den soziomateriellen Entstehungsbedingungen ungleicher physiologischer Betroffenheiten sowie nach den Voraussetzungen für soziokulturelle Zuschreibungen von Verletzbarkeit. Derartige pandemische Humandifferenzierungen sind besonders sichtbar und signifikant unter Bedingungen dichten Zusammenlebens, also in Städten. Anhand einer Relektüre geschichtswissenschaftlicher Analysen dreier Epidemien rund um das Jahr 1900 wird herausgearbeitet, unter welchen Umständen differenzierte Verletzbarkeiten in Seuchen (nicht) entstehen können. Auf diese Weise historisch informiert lässt sich ein vertieftes Verständnis für die Bedeutung differenzierter Betroffenheit und Verletzbarkeit in der Coronapandemie entwickeln.
Hock, Aaron. "Pandemische Verletzbarkeit im städtischen Raum. Humandifferenzierung im historischen Seuchenvergleich" Zeitschrift für Soziologie, 2025. https://doi.org/10.1515/zfsoz-2025-2004