Aus Nelly wird Nele

Zum onymischen Doing Family durch Hundenamen

Der vorliegende Beitrag referiert eine aktuelle Studie zur Hundenamengebung und diskutiert deren Ergebnisse vor einem soziologisch-kulturanalytischen Hintergrund. Basierend auf Daten eines Online-Fragebogens aus dem Jahr 2023 zeigt der Beitrag, dass die Anteile von anthroponymisch basierten Hundenamen in den letzten Jahren weiter gestiegen sind. Deutsche Hunderufnamen speisen sich vornehmlich aus dem aktuellen Babynamen-Inventar Deutschlands oder aus einem Pool seltener Anthroponyme. Hundehalter*innen legen dabei Wert darauf, dass der Name möglichst einzigartig ist und zum Tier als Individuum passt. Für Hunde hat sich zudem ein Spitz- und Kosenameninventar etabliert, das mit Kosenamen in menschlichen Paarbeziehungen vergleichbar ist und zur Nuancierung der Hund/Mensch Beziehung dient. Die Befunde lassen sich im Sinne einer Integration nicht-menschlicher Sozialpartner in aktuelle Familienkonzepte deuten. Gleichzeitig zeigt sich im Fall von Hunden eine Verschiebung der Humanaußenränder bzw. eine weniger deutliche Tier/Mensch- Differenzierung, da Hunden eine eigene Persönlichkeit zugeschrieben wird und sie als Individuen wahrgenommen werden. Sie werden onymisch nostrifiziert.