Staging Differences. Krisenexperimente mit der Glokalisierung im zeitgenössischen immersiven Theater

Friedemann Kreuder

In exemplarischen Studien aus literatur-, theater- und medienwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet der Band das wechselseitige Verhältnis von Theater und Krise und rekurriert dabei auf die Tatsache, dass das Drama seit jeher eine Antwort auf kulturelle und gesellschaftliche Krisen darstellt – weist es doch mit der Peripetie ein ästhetisches Modell der Krise auf, in dem das Moment der Entscheidung zwischen Heilung und Katastrophe fokussiert, gespiegelt und verfremdet wird. Zugleich fungiert Bühnenkunst selbst als Motor gesellschaftlicher Emergenz, ist sie doch in der Lage, bestehende Ordnungen in Frage zu stellen, vermeintliche Sicherheiten zu erschüttern und Normalitäten zu stören, um sie auf diese Weise überhaupt ins Bewusstsein zu rufen.

Kreuder, Friedemann 2021: „Staging Differences. Krisenexperimente mit der Glokalisierung im zeitgenössischen immersiven Theater“. In: Marta Famula / Verena Witschel (Hg.): Theater und Krise. Paradigmen der Störung in Dramentexten und Bühnenkonzepten nach 2000. Paderborn: Brill Fink, S. 147-160.