Elena Reichl M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Mobilität und Ordnungsprozesse

Mein Name ist Elena Reichl und ich bin Ethnologin (Sozial- und Kulturanthropologin) am Institut für Ethnologie und Afrikastudien (ifeas) der JGU Mainz. Gemeinsam mit Elena Hernández arbeite ich in dem von Heike Drotbohm geleiteten Teilprojekt B04 „Mit Sorge (Care) unterscheiden. Humandifferenzierung in Kontaktzonen der Unterstützung“ als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin. Innerhalb des Teilprojekts bin ich für die brasilianische Fallstudie verantwortlich.

Während meiner Feldforschung im Jahr 2022/23, die ich insgesamt 10 Monate lang in São Paulo und Curitiba durchführte, wurden Fragen der Verteilungsgerechtigkeit aufgrund des Präsidentschaftswahlkampfes besonders kontrovers diskutiert. Ich integrierte mich teilnehmend beobachtend in die Alltagsarbeit von Gemeinschaftsküchen, urbanen Landbesetzungen und christlichen Gemeinden, um zu untersuchen, welche Unterscheidungen in welcher Form und Intensität in die Unterstützungspraktiken dieser Kollektive eingelagert sind.

Besonders interessierte mich, welche sprachlichen Formen und körperlichen Performanzen in diesen meist asymmetrischen Konstellationen angenommen werden, wie die Rollen in konkreten Interaktionen ausgehandelt werden, welche Imaginationen von Menschlichkeit damit verbunden sind und wie sich dies in politischen Vorstellungen von Verteilungsgerechtigkeit manifestiert. Dabei stehen sowohl die Selbst- und Fremdklassifikation derjenigen, die Unterstützung organisieren und anbieten, als auch derjenigen, die Unterstützung benötigen, erhalten oder möglicherweise hinterfragen und ablehnen, im Fokus meines Interesses.

Foto: Stephanie Füssenich