Elena Hernández M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Mobilität und Ordnungsprozesse
Seit Oktober 2021 arbeite ich als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in dem Teilprojekt „B04 Mit Sorge (Care) unterscheiden. Humandifferenzierung in Kontaktzonen der Unterstützung“. Gemeinsam mit Heike Drotbohm und Elena Reichl interessiere ich mich für jene Unterscheidungen, die in Orten der Unterstützung und Solidarität situativ relevant gemacht werden. Meine Forschung findet im Großraum Lissabons in Portugal statt.
Zuvor schloss ich in Lissabon meinen Master in „Urban Studies“ ab, wodurch mir die Stadt gut vertraut wurde. Die Faszination für urbane Fragen finden sich auch in meiner Forschungsperspektive. Ich frage danach, welche Unterscheidungen in die Stadt eingelagert sind und welche Unterscheidungen in den Kontaktzonen der Unterstützung auftauchen. Dabei interessiere ich mich besonders für das Entstehen von Unterscheidungen und deren Kontinuitäten im urbanen Raum und damit verbunden für die räumliche Anordnung von Humandifferenzierungen z.B. in informellen Wohnformen.
In Portugal sind informelle Hilfeleistungen darauf ausgerichtet, die andauernden Folgen nationaler Austeritätspolitiken und sich überlappender Krisen aufzufangen. Damit sind sie Teil der Auseinandersetzung mit einer als abwesend wahrgenommenen sozialstaatlichen Hilfe. Der Schwerpunkt meiner Forschung konzentriert sich auf die teilnehmende Beobachtung in einem aktivistischen Netzwerk, das sich für das Recht auf Wohnraum einsetzt und in zwei unterschiedlichen Nachbarschaftszentren, die durch Lebensmittelausgaben und Freizeitangebote zu mehr sozialer Teilhabe beitragen wollen.
Im Zentrum meines Interesses steht das Verhältnis zwischen Normvorstellungen und Devianz im Umgang mit städtischer Armut, symbolische und gebaute Grenzziehungen und die (Selbst)-Verständnisse von Personen, die sich wechselseitig durch Praktiken der Unterstützung unterscheiden und hierarchisieren.
Foto: Stephanie Füssenich