Unterscheidungen
Die elementare Stufe von Differenzierungen besteht aus fragilen Differenzierungsakten im Rahmen situierter Praxis (etwa zwischen der Färbung von Puzzleteilen, der erlebten Attraktivität oder der Sympathie für Menschen). Unterscheidungen versuchen, sich an irgendetwas ‚festzumachen‘, und das kann misslingen, denn die Objekte differieren nicht von selbst, erst die Unterscheidungen differieren sie. Sie schaffen einen ersten Abstand zwischen ihnen, oft ohne in die Sprache oder ins Bewusstsein vorzudringen. Die Differenzierung von Geschmäckern und Gerüchen ist meist nicht einmal sprachfähig, hat aber einen hohen praktischen Orientierungswert. Das präreflexive körperlich-affektive Unterscheiden vollzieht ein implizites Werten, ein stets mitlaufendes Zuneigen und Abneigen, das aus der Ambivalenz der Dinge herauszufinden versucht. Es kann changieren und etwas mal so, mal so ‚finden‘.