Mirjam Kreuser M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Körper und Performances
Wozu forsche ich?
Ich verkörpere in unserem Teilprojekt zu „Disability Performance als Humandifferenzierung. Aufführungen von Devianz und Leistung im historischen Wandel.“ den Part, der sich mit der Frage von Behinderung im Gegenwartstheater beschäftigt. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der Forschung zu psychischer Erkrankung und Behinderung und deren Darstellung und Verarbeitung in autobiographischen Performances.
Was reizt mich daran?
Sowohl Theateraufführungen und Performances als auch wissenschaftliche Arbeiten zum Thema psychische Erkrankung sind im deutschsprachigen Raum dünn gesät. Ich bin vor allen Dingen daran interessiert, mitzuverfolgen und zu begleiten, wie sich die Theaterlandschaft dahingehend zur Zeit (um-)gestaltet und danach zu fragen, welche englischsprachigen Arbeiten auch in Deutschland anschlussfähig sind.
Woher komme ich?
Als Theaterwissenschaftlerin scheine ich zunächst nicht den üblichen Anschluss an das Feld in Form von psychologischer oder sozialwissenschaftlicher Forschung zu haben. Mich interessiert deshalb, welche neuen Perspektiven theaterwissenschaftliches Vokabular zur Beschreibung von psychisch kranker bzw. behinderter Alltagserfahrung beitragen kann und in welcher Form diese Erfahrungen in autobiographischen Performances performativ (re-)produziert werden.
Wo will ich hin?
Durch eine Kreuzung autoethnografischer und qualitativer Interviewforschung mit der „klassischen“ phänomenologischen Aufführungsanalyse strebe ich danach, die Stimmen von Künstler*innen und selbst psychisch erkranktem bzw. behinderten Publikum stärker in den Fokus zu nehmen. Dabei interessiert das mich das soziale Zusammenkommen unterschiedlicher Körper in der Aufführung und Praktiken der Barrierefreiheit und der Fürsorge in diesen Begegnungen.
Foto: Stephanie Füssenich