Marie Großmann M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Humangrenzen und Infrastrukturen
Das Forschungsinteresse meines Promotionsprojektes liegt auf der Beobachtung der Darstellung, Konstruktion und Verwendung von sozio-humanoiden Robotern in Laboratorien und der dort mit-organisierten technischen und gesellschaftlichen (Weiter-)Entwicklung. Das Entstehen neuer Technologien wird dabei nicht losgelöst von sozialen Dimensionen gesehen, vielmehr wirkt die Entwicklung von Technologien als eine Darstellung sozialer Momente und Re-Konfiguration gesellschaftlicher Prozesse. Die in der Herstellung von Robotern involvierten Wissensformen werden daher anhand der Aspekte, wie und in welcher Weise sich sozio-humanoide Roboter und Menschen unterscheiden oder ähneln, in den Blick genommen.
Mein Dissertationsprojekt fokussiert auf technische Bauteile, die an menschliches Körperwissen angelehnt sind, wobei der Nachbau der menschlichen Körper nachempfundenen Korpusse und des scheinbar menschlichen Könnens als das technowissenschaftliche Ziel etabliert wird. Diese implizierten Wissensformen über menschliches Können soll solchen Maschinenwesen (Kalthoff/Link 2021: 321 ff.) eine möglichst reibungslose Interaktion innerhalb einer (humanen) Umwelt ermöglichen.
In empirischen Beobachtungen erforsche ich unter wissenssoziologischen und humantheoretischen Annahmen die Grenzen zwischen dem Humanen und dem was ihm ähnelt – in Gestalt und Können eines sozialen Roboters.
Die leitende Frage ist, wie das Humane im Können des Roboters mit und durch technische Bauteile dargestellt wird. Die Analyse umfasst somit die (ontologische) Außenseite der Humandifferenzierung am Beispiel humanoider Roboter und thematisiert die Differenzierungs- sowie Ähnlichkeitsarbeit zwischen Menschen und Nicht-Menschen.
Foto: Stephanie Füssenich