Elena Backhausen M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Körper und Performances

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Film-, Theater-, Medien und Kulturwissenschaft (FTMK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie am Sonderforschungsbereich 1482 Humandifferenzierung im Teilprojekt „Disability Performance als Humandifferenzierung.“ Ich habe in Mainz und Helsinki Theaterwissenschaft und Germanistik und in Frankfurt und Stockholm Dramaturgie studiert und bin wissenschaftlich neben theaterwissenschaftlichen Theorien und Perspektivierungen vor allem durch Ansätze der Kritischen Theorie und der Dekonstruktion sozialisiert worden.

Aktuelle Forschung
Als Theaterwissenschaftlerin habe ich mich schon immer besonders für Aufführungen abseits klassischer Theaterbühnen sowie für die performative Konstruktion von Normativität durch Repräsentationen interessiert. In unserem Teilprojekt untersuche ich, wie sich Un:abhängigkeit als performativer Akt in Gemeinschaften des Sehbehindertensports konstituiert. Dabei erforsche ich Vertrauen, Synchronisieren und Kommunizieren als relationale und interdependente Praktiken zwischen sehbehinderten Athlet:innen und ihren Guides.
Die genuin theaterwissenschaftliche Methode der Aufführungsanalyse lasse ich zugunsten eines transdisziplinären Ansatzes hinter mi—nicht zuletzt aufgrund der spezifischen Anforderungen dieses Forschungsfeldes. Stattdessen integriere ich Perspektiven aus Feldforschung, Performance Studies und Philosophie und kombiniere performative, praxeologische und empirische Methoden, um den Sehbehindertensport in seiner Komplexität zu erfassen.

Ziele der Forschung
Abseits der Analyse der Praktiken des Sehbehindertensports möchte ich Un:abhängigkeit als humandifferenzierende Kategorie herausstellen und Ansätze für eine Theorie von Un:abhängigkeit als Performanz formulieren.

Publikationen
Zusammen mit Benjamin Wihstutz und Noa Winter bin ich Herausgeberin des internationalen Sammelbandes Out Of Time? Temporality in Disability Performance (Routledge 2023).

Foto: Stephanie Füssenich