Dr. Tomasz Rozmyslowicz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Mobilität und Ordnungsprozesse

Interessiert sich seit seiner Promotion für Humandifferenzierung in Kontexten heterolingualer Kommunikation. Sein Buch Übersetzungsmaschinen beschäftigt sich mit der Mensch/Maschine-Unterscheidung in Translationspraktiken und deren Reflexion. Historische Arbeiten zur Übersetzung als Differenzmarker im ‚Dritten Reich‘ und akademischen Exil führen dieses Interesse fort.

Im SFB geht er dem Zusammenhang von Translation, Politik und Humandifferenzierung nach. Am Beispiel kommunaler Behörden in Deutschland untersucht er den Konnex zwischen der Kategorie ‚Migrant‘ und dem staatlichen Management von Dolmetscher- bzw. Sprachmittlerpools, die zur Bewältigung heterolingualer Kommunikation in Ämtern, Behörden, Schulen und anderen Institutionen eingerichtet werden. Dabei zeichnet er einen Wandel nach, der zurzeit in diesem Feld zu beobachten ist: Es sind nicht mehr die 'Migranten‘ selbst oder Wohlfahrtsorganisationen, die sich um Dolmetscher bzw. Sprachmittler kümmern müssen. Vielmehr nehmen staatliche Einrichtungen diese Aufgabe zunehmend in die Hand. Warum? Hat das mit Veränderungen der Kategorie ‚Migrant‘ zu tun? Welche Rolle spielen Semantiken der Vielfalt und Diversität? Wie wirkt sich dieses staatliche Translationsmanagement auf die Wahrnehmung von Sprache und Zugehörigkeit aus?

Foto: Stephanie Füssenich