Dr. Bernhard Gißibl

Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Humangrenzen und Infrastrukturen

Gesellschaften waren und sind immer mehr als nur menschliche Formationen, deren Selbstbild, deren Funktionieren und deren Überleben elementar von den Beziehungen zu anderen Lebewesen, insbesondere Tieren, abhängt. In meinen umwelthistorischen Forschungen verfolge ich daher die Frage, wie menschliche Gesellschaften in der Vergangenheit ihr Zusammenleben mit anderen, nicht-menschlichen Lebensformen organisierten.

Die historischen Beziehungen zwischen Menschen und ihren belebten und unbelebten Mitwelten lassen sich nur im trans- und interdisziplinären Austausch untersuchen. Meine Forschung bedient sich daher kulturwissenschaftlicher, wissenschaftsgeschichtlicher und politisch-ökologischer Ansätze und Methoden.

Seit 2012 bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Universalgeschichte des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. Zuvor war ich als Doctoral Fellow, wissenschaftlicher Mitarbeiter, beziehungsweise akademischer Rat an der LMU München, der Jacobs University Bremen und der Universität Mannheim tätig, wo ich 2009 mit einer Dissertation zu den kolonialen Anfängen des Naturschutzes im ostafrikanischen Tansania promovierte.

An dieses Forschungsinteresse schließt mein innerhalb des SFB Humandifferenzierung angesiedeltes Teilprojekt an, das unter dem Titel „Zoologische Humandifferenzierung“ die Mensch-Tier-Beziehungen am Serengeti Research Institute im postkolonialen Tansania untersucht.