Ein gemeinsamer Feind lässt Menschen zusammenrücken, die sich eigentlich als Mitglieder unterschiedlicher Gruppen oder Gemeinschaften verstehen. Das geschieht nicht nur emotional, sondern ganz grundlegend in unserer sozialen Wahrnehmung. Wir nehmen Männer und Frauen, Weiße und Schwarze Menschen, Deutsche und Türk*innen weniger als solche wahr, wenn sie über diese Kategoriengrenzen hinweg von einem gemeinsamen Feind bedroht werden. In diesem Projekt untersuchen wir, warum das so ist. Werden sich die Mitglieder dieser Kategorien vorübergehend ähnlicher, weil sie sich über ihre Gegnerschaft zum selben Feind definieren? Sind sich Mitglieder dieser Kategorien freundlicher gesinnt, weil "der Feind meines Feindes" immer "mein Freund" ist? Oder wirken die Mitglieder dieser Kategorien einfach nur ähnlicher, weil ein Feind ins Bild tritt, der sich sehr viel stärker von beiden Kategorien unterscheidet als sie sich voneinander? Das wollen wir in quantitativen Laborexperimenten herausfinden.
Projektteam
Dr. Felicitas Flade
Das Projekt wird von der DFG als eigene Stelle gefördert.