Vortrag von Ara Norenzayan
25.01.2023, 16:00 Uhr
Alte Mensa, Campus der JGU
Menschen unterscheiden weltweit sich in ihren Überzeugungen, ihren Werten und ihren Präferenzen. Vorangegangene Forschung erklärt diese über den Erdball beobachtbare Diversität unter Rekurs auf geographische und ökologische Einflüsse oder auch (primär national geprägte) Normen. Unklar ist bislang allerdings, inwiefern globale Variationen in Überzeugungen und Werte auf religiöse Traditionen und Übereinkünfte zurückgehen. Inwiefern sind (geteilte) religiöse Traditionen, Vorstellungen, und Glaube ursächlich für (geteilte) Überzeugungen und Werte?
Um diese Frage zu beantworten wurde die kulturelle Distanz zwischen religiösen Gruppen gemessen und mit den Distanzen zwischen Nationen und anderen Demografien verglichen. Dafür wurde eine globale Stichprobe der World Values Survey aus 88 Ländern genutzt. Die Daten legen den Schluss nahe, dass Menschen, die denselben religiösen Traditionen mit einem vergleichbaren Engagement folgen, auch zahlreiche „kulturelle“ Werte und Überzeugungen teilen. Trotz ihrer Unterschiede teilen aber auch die großen Weltreligionen – Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum wie auch Säkularismus kulturelle Merkmale, die über geographische, linguistische und politische Grenzen hinweg bestehen. Ara Norenzayan bespricht in seinem Vortrag, was aus diesen Befunden geschlossen werden kann und teilt seine Gedanken zur Rolle von Religion und Säkularismus in der kulturellen Evolution menschlicher Gesellschaften.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
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